Mauerziegel

Mauerziegel

Die technischen Anforderungen an Mauerziegel sind in der DIN 105 beschrieben. Gleichzeitig werden die in der Praxis eingesetzten Ziegel entsprechend dieser DIN-Norm in fünf Ziegeltypen unterschieden.


Vollziegel und Hochlochziegel  nach DIN 105 Teil 1 
Leichthochlochziegel  nach DIN 105 Teil 2 
Hochfeste Ziegel und hochfeste Klinker  nach DIN 105 Teil 3 
Keramikklinker  nach DIN 105 Teil 4 
Leichtlanglochziegel und -platten  nach DIN 105 Teil 5 

Nach dieser DIN-Norm werden Mauerziegel mit einer Kennzeichnung eindeutig beschrieben. Diese enthält neben der DIN Hauptnummer das Kurzzeichen der Ziegelart, die Druckfestigkeitsklasse, die Rohdichteklasse und das Kurzzeichen für das Ziegelformat.

Beispiel:

Ein Ziegel mit der Bezeichnung: Ziegel DIN 105 HLzA- 12-1,2-2 DFist ein Hochlochziegel (Hlz) mit der Lochung A, der Druckfestigkeitsklasse 12, der Rohdichteklasse 1,2 und einem Format von 240 mm Länge, 114 mm Breite und 113 mm Höhe.


Rohstoff

Für die Herstellung von Mauerziegeln wird in erster Linie Lehm bzw. Ton verwendet. Für die Herstellung von porösen Ziegeln (mit verbesserten Wärmedämmeigenschaften) wird die Ausgangsmischung durch Zusätze von z.B. Sägespänen, Braunkohlengruß, Torfmull oder Styropor abgemagert. Beim Brennprozess verbrennen diese organischen Zusätze, so dass sich Poren im Ziegelstein bilden.


Herstellungsverfahren

Die Ausgangsmischung aus Lehm bzw. Ton und ggf. notwendigen Zusätzen wird mit Wasser zu einer formbaren Masse verknetet und einige Wochen ruhen gelassen, damit die Masse gleichmäßig durchfeuchtet. Aus dieser Masse werden die Ziegel maschinell geformt und bei einer Temperatur von 900 bis 1.400 °C gebrannt.

Hintermauerziegel werden unterhalb der Sintergrenze gebrannt. Diese Ziegel können Wasser bzw. erhöhte Luftfeuchtigkeit gut aufnehmen und schnell wieder abgeben, so dass sie daher für die Einstellung eines gesunden Wohnklimas als gut geeignet eingeschätzt werden. Vormauerziegel werden ebenfalls unterhalb der Sintergrenze gebrannt, zeichnen sich aber durch eine höhere Rohdichte (1.400 bis 1.800 kg/m3) aus.

Klinker werden oberhalb der Sintergrenze gebrannt. Sie enthalten in der Regel nur wenige Poren und haben dementsprechend eine höhere Rohdichte (2.000 kg/m3). Da Klinker eine Wasserabweisende Oberfläche haben, können sie bei einer mängelfreien Vermauerung als Regenschutzschicht in der Außenwandkonstruktion eingesetzt werden. Ihr Einsatz als Dampfbremse ist bei einer Wasserdampf-Diffusionswiderstandszahl (μ von 50 - 100 aus technischer Sicht nicht unbedingt empfehlenswert.


Eigenschaften

Rohdichte  700 - 2.400 kg/m3 
Wärmeleitfähigkeit (λ)  0,39 W/m • K Hintermauerziegel
0,58 W/m • K Vormauerziegel
0,86 W/m • K Klinker  
Verhalten gegenüber Feuchtigkeit  Schnelle Aufnahme und Abgabe von Wasser (Vor- und Hintermauerziegel), geringe Wasseraufnahme (Klinker), frostbeständig 
Mechanische Eigenschaften  Hart, spröde 
Thermisches Verhalten  Frostbeständig 
Verhalten gegenüber Chemikalien  Beständig gegen Laugen und organischen Lösemitteln 

Umweltverträglichkeit

Rohstoffe  Reichhaltiges Vorkommen 
Herstellung  Hoher Energieaufwand  
Primärenergiebedarf  150 - 760 kWh/m3 
Verarbeitung, Nutzung  Unbedenklich 
Entsorgung  Grundsätzlich Wieder verwendbar, z.Zt. aber überwiegend Deponierung 

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