Schlagregenschutz

Schlagregenschutz

Die Außenwände sind vor allem gegen Schlagregen durch besondere Maßnahmen zu schützen. Unter Schlagregen versteht man Regen, der unter Windeinwirkung auf eine senkrechte Wand auftrifft. Je nach Beanspruchung der Gebäude durch Schlagregen werden drei verschiedene Gruppen unterschieden (gering - mittel - stark, siehe Tab.), bei denen die Gebäudehöhe sowie die örtlichen Niederschlagsmengen und Windverhältnisse berücksichtigt werden (z.B. Hannover: 600 - 800 mm/Jahr, d.h. Gruppe II - mittlere Beanspruchung).


Gruppe I - gering  Gruppe II - mittel  Gruppe III - stark 
Gebiete mit Jahresniederschlagsmenge < 600 mm

Besonders windgeschützte Lagen auch in Gebieten mit größeren Niederschlagsmengen

Beispiel: Berlin 
Gebiete mit Jahresniederschlagsmenge 600 - 800 mm

Windgeschützte Lagen auch in Gebieten mit größeren Niederschlagsmengen

Hochhäuser und Häuser in exponierter Lage in Gebieten, die der Gruppe 1 zuzuordnen wären

Beispiel: Hannover  
Gebiete mit Jahresniederschlagsmenge > 800 mm

Windreiche Gebiete auch mit geringen Niederschlagsmengen

Hochhäuser und Häuser in exponierter Lage in Gebieten, die der Gruppe II zuzuordnen wären

Beispiel: Kiel  

Es gibt vier grundsätzliche Konstruktionsarten zum Schutz eines Gebäudes vor Schlagregen (weitere Empfehlungen enthält DIN 4108 Teil 3):


Sperrschichten bei Mauerwerk mit kapillarer Speicherfähigkeit (nur im äußeren Wandbereich). Einbau zusätzlicher Sperrschichten gegen das Eindringen von Feuchtigkeit nach innen, aber gleichzeitig muss die aufgenommene Feuchte durch Verdunstung wieder nach außen abgegeben werden können.
Konstruktionen mit Wasser abstoßenden Schichten. Die Wasser abstoßenden Schichten sollen das Eindringen von Feuchtigkeit verhindern oder zumindest bremsen. Dafür sind eine absolute Fugen- und Rissefreiheit sowie eine hohe Wasserdampfdurchlässigkeit erforderlich. Beispiele: Außenwände mit Putz, Beschickungen, Anstriche oder angemörtelten Bekleidungen.
Hinterlüftete Wetterschutzschalen. Diese Konstruktion besteht aus einem zweischaligen Mauerwerk mit einer Außenschale als Wetterschutz und einer Innenschale als Wind- und Wärmeschutz. Zum Druckausgleich muss die Wetterschutzschale hinterlüftet werden (stehende Luftschicht). Beispiele: Zweischaliges Verblendmauerwerk mit Luftschicht, Mauerwerk mit Ziegelbehängen, Brettschalungen, Großtafeln aus Naturstein, Metall oder Kunststoff.
Vorhangfassaden. Darunter versteht man eine geschoßhohe Außenwandkonstruktion (z.B. aus Metallskelett, Glas und Dichtungsprofilen), die vor der tragenden Außenwandkonstruktion angebracht ist.

Nach der DIN 18195 (Bauwerksabdichtungen) ist der Bereich bis 30 cm oberhalb der Geländekante zu schützen. Die Oberkante des Sockelschutzes muss dabei an einer horizontalen Sperrschicht enden. Diese Schicht muss durch das ganze Außenmauerwerk reichen und wirkt gegen aufsteigende Feuchtigkeit. Damit wird eine Verlängerung des Feuchtigkeitsschutzes der Erdberührten Bauteile über die Geländeoberkante erreicht.


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