Estriche

Estriche

Die Anforderungen an Estriche im Bauwesen werden in der DIN 18 560 festgelegt. Sie können z.B. nach ihrem Aufbau in Verbundestrich, Estrich auf Trennschicht und schwimmender Estrich unterteilt werden, auf die Eigenschaften und besonderen Anforderungen an die verschiedenen Konstruktionen wird im folgenden noch näher eingegangen.


Estriche verschiedene Ausführungen


Außerdem werden Estriche mit besonderen Funktionen verwendet: Hartstoffestrich wird mit besonderen Zuschlägen versetzt und somit besonders geeignet für eine hohe Beanspruchung. Der Einsatzbereich von Heizestrich sind Fußbodenheizungssysteme.

Für die Beschreibung einer Estrichkonstruktion werden Kurzbezeichnungen verwendet (nach DIN 18 560).


Beispiele

ZE  30  ZE  50 
Estrichmaterial  Druckfestigkeit in N/mm²  Konstruktionsart  Stärke in mm 

mit

ZE = Zementestrich
V = Verbundestrich


Verbundestrich zeichnet sich durch hohe Belastbarkeit und große Biegezugfestigkeit aus. Er bildet mit dem tragenden Untergrund einen festen Haftverbund. An den Schall-, Wärme- und Feuchteschutz werden geringe Anforderungen gestellt. Zur Vermeidung von Rissen muss der Untergrund aufgeraut, gesäubert und vorgenässt werden. Die Stärke des Estrichs muss mindestens 30 mm betragen. Die Fugen des Estrichs müssen über den Fugen im tragenden Untergrund angeordnet werden.

Estriche werden auf Trennschichten (z.B. aus Kunststoff-Folien, Ölpapier oder Asphaltpapier) aufgebracht, wenn ein kraftschlüssiger Verbund mit Untergrund nicht möglich oder nötig ist. Von Vorteil ist hierbei, dass sich der Estrich und der Untergrund unabhängig voneinander verformen können (z.B. bei Temperaturausdehnung, Durchbiegungen). Voraussetzung für den Einsatz dieses Estrichs ist sowohl eine ebene Oberfläche der Unterkonstruktion als auch eine ebene Verlegung der Trennschichten (mit ausreichender Stoßüberdeckung). Die Randfugen zu den angrenzenden, aufgehenden Bauteilen müssen mit weichen Dämmstoffen ausgebildet werden. Die Estrichstärke beträgt mindestens 40 mm.

Bei schwimmenden Estrichen erfolgt die Trennung von anderen Bauteilen durch Dämmschichten. Von den Umfassungswänden ist die Estrichschicht durch Randstreifen (aus elastischen Dämmstoffstreifen) getrennt. Für einen wirksamen Trittschallschutz muss das Dämm-Material zweilagig verlegt werden - auch in gefährdeten Bereichen (z.B. Heizkörpernischen, Türzargen, Rohrleitungsbereichen). Dafür werden hauptsächlich Dämmstoffe mit geringer dynamischer Steifigkeit eingesetzt.

Die Kurzbezeichnung der Trittschalldämmung benennt die Stärke der Dämmung (in mm) im gelieferten bzw. im eingebauten (d.h. belasteten) Zustand. Häufig werden z.B. Dämmstoffe mit der Kennung 25/20 eingesetzt, d.h. 25 mm Stärke bei Anlieferung und 20 mm Stärke im eingebauten Zustand. Für eine gleichzeitige Wärmedämmung werden Materialien mit niedriger Wärmeleitzahl verwendet (z.B. Schaumkunststoffe, Faserdämmstoffe). Die Dämmstoffe müssen sowohl gegen die feuchte Estrichmasse als auch gegen aufsteigende Feuchtigkeit und Sickerwasser geschützt werden (z.B. durch hochgezogene Abdeckfolie bis über die Fußbodenkante). Bei großen Verkehrs- und Einzellasten sowie großer Dämmstoffdicke sind größere Estrichstärken erforderlich, gegebenenfalls zusätzlich mit Bewehrungsmatten.


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