Polychlorierte Biphenyle sind ein Gemisch chemisch sehr ähnlicher Verbindungen mit unterschiedlichem Chlorgehalt. Sie fanden aufgrund ihrer physikalischen und chemischen Eigenschaften (geringe Wärmeleitfähigkeit, gute Alterungs- und Temperaturbeständigkeit, geringe Entflammbarkeit) eine breite technische Anwendung.

Schadstoffhaltige
Produkte
 
Flammschutzmittel in Wandfarben, Lacken und Klebstoffen
Dauerelastische Fugen in Bad, Küche, Fenster, Dachstuhl
Dehnungsfugen zwischen Wänden
Weichmacher in Kunststoffen
Schalrückstände bei Beton- bzw. StahlbetonbauteilenKondensatoren in Leuchten und Transformatoren (geschlossene Systeme) 
Erkennen von
PCB-haltigen Produkten
 
Recherche, wann die verdächtigen Materialien eingebaut wurden, Beprobung dieser Materialien (nach der niedersächsischen PCB-Richtlinie) 
Verwendungszeit  Für Gebäude in Skelett- und Betonfertigbauweise in den Baujahren 1955 - 1976 (Hauptanwendungszeitraum: 1965-1972)Bis 1978 in offenen Systemen erlaubt, vollständiges Verbot ab 1989 (PCB-, PCT-, VC-Verbotsverordnung, ab 1993 Chemikalien-Verbotsverordnung, mit Übergangsfristen) 
Gesundheitsgefahren  PCB können jahrzehntelang aus den Materialien (offene Systeme) in die Raumluft abgegeben werden. Sie weisen eine geringe akute Giftigkeit auf, sind aber sehr beständig und können bei kontinuierlicher Aufnahme (über die Atemwege und Haut) zur Anreicherung im Körper führen.

PCB stehen im Verdacht Krebs erzeugen zu können und fruchtschädigend zu sein.

Weitere Symptome:

Kopfschmerzen
Schädigung des Nerven- und Immunsystems
Hautkrankheiten (Chlorakne)Leber-, Milz- und Nierenschäden Bei der Verbrennung entstehen hochgiftige Dioxine. 
Grenzwerte  MAK-Wert: 0,05 ml/m3 (54 % Chlor) bzw. 0,1 ml/m3 (42 % Chlor)
Vorsorgewert: 300 ng PCB/m3 LuftInterventionswert: 3.000 ng PCB/m3 Luft 
Handlungsbedarf  Bewertung der PCB-Belastung und der Dringlichkeit der Sanierung in Gebäuden nach der PCB-Richtlinie. Bei Verdacht auf relevante PCB-Vorkommen: Untersuchung von Raumluft- und Materialproben.

Sanierungsmaßnahmen:

Entfernung der belasteten Materialien
Räumliche Trennung (nur im Einzelfall)
Maskierung
Spezialtapete (Aktivkohle, PE-Aluminium)Reinigung