Das Konzept der EnEV 2002

Grundsätzliches Ziel der Energieeinsparverordnung 2002 ist die Senkung des Energiebedarfs neu zu errichtender Gebäude auf ein Niedrigenergiehausniveau, die Weiterentwicklung der energiespar-rechtlichen Anforderungen an den Gebäudebestand und die Einführung eines aussagekräftigen Energieausweises einschließlich einer Bewertung über Energieverbrauchskennwerte.

Die EnEV führt ferner Anforderungen an das Gebäude und an die Anlagentechnik zusammen. Mit in Kraft treten der EnEV 2002 wird die Wärmeschutzverordnung 1995 (vom August 1994) und die Heizungsanlagenverordnung (vom Mai 1998) abgelöst.

Während sich die WärmeschutzV 1995 am Energiebedarf eines Gebäudes (Jahres-Heizwärmebedarf QH' in kWh/m3a bzw. QH" in kWh/m2a) orientierte, richtet sich die EnEV 2002 nach dem so genannten Jahres-Primärenergiebedarf Qp' in kWh/m3a bzw. Qp" in kWh/m2a. Das bedeutet, dass neben den Energiewandlungsverlusten durch Wärmeversorgende Anlagenkomponenten zusätzlich die Energiegestehungskosten für unterschiedliche Energieträger durch Transport, Veredelung, etc. mit berücksichtigt werden.

Weiterhin werden durch die Einführung eines Energie- bzw. Wärmebedarfsausweises die Ergebnisse für berechnete Energiekennzahlen zusammengestellt. Dieser dient dann u.a. als „Qualitätssiegel“ für ein Gebäude, bietet aber auch die Möglichkeit für statistische Auswertungen.

Fachleute gehen derzeit davon aus, dass die EnEV 2002 zu Mehrinvestitionskosten bei neu zu errichtenden Gebäuden führen wird. Dabei ist im Wohnbereich für Mehrfamilienhäuser mit einer Steigerung von 1,0 - 1,5 %, bei kleineren Wohneinheiten von 1,5 - 2,0 % zu rechnen. Nach Ansicht des Gesetzgebers ist aber bei optimierter Planung unter Verbindung des Hochbaus und der Anlagentechnik davon auszugehen, dass keine Mehrkosten entstehen bzw. sogar Kosten vermieden werden können.

Gliederungsabschnitte der EnEV 2002

Zur Übersicht über die Anforderungen der Energieeinsparverordnung 2002 werden an dieser Stelle ausschließlich die wichtigsten Passagen behandelt sowie der Algorithmus zum vereinfachten Berechnungsnachweis vorgestellt.