Baukalk - Hydraulischer Kalk

Gebrannter hydraulischer Kalk - Rohstoff

Als Ausgangsmaterial wird hierbei mergelhaltiger Kalkstein (Sedimentgestein, je nach Mergelgehalt: entweder Kalk oder Tonmergel) verwendet.

Herstellungsverfahren

Bei der Herstellung von hydraulischem Kalk läuft neben den oben beschrieben Vorgängen zusätzlich noch die sogenannte hydraulische Erhärtung ab. Dadurch entstehen Kalk-Bindemittel, die, auch nach dem Anmachen mit Wasser und einer entsprechend langen Vorhärtung an der Luft, weiter erhärten.

Beim Brand (Temperaturen um 1.200 °C) des Kalkmergels bilden sich aus gebranntem Kalk und so genannten Hydraule-Faktoren im festen Zustand „Klinkermaterialien“, das sind ungesinterte hydraulische Bindemittel. Diese reagieren ebenfalls mit Wasser, aber im Gegensatz zum gelöschten Kalk langsamer. Dieser Vorgang ist die Voraussetzung für die nach der Verarbeitung eintretende hydraulische Erhärtung. Die anschließende Erhärtung verläuft in zwei Phasen: Zuerst die oben beschriebene carbonatische Erhärtung und anschließend die hydraulische Erhärtung. Dabei werden höhere Festigkeiten erreicht und das Produkt ist wasserunlöslich.

Verwendung im Bauwesen

Hydraulischer Kalk wird hauptsächlich in Form von Kalksandsteinen für Innen- und Außenwände eingesetzt. Zur Herstellung dieser Steine werden Kalk und Quarzsand unter hohem Druck bei 200 - 300 °C zusammengebacken, entweder als Vollstein (25 % Lochung), als Lochstein (5-seitig geschlossen, Griff, Lochungen) oder als Vormauerstein (frostbeständig, für Sicht- und Verblendmauerwerk). Außerdem werden Kalksandsteine in großen Abmessungen als Blocksteine und Blockplatten eingesetzt. Dadurch und durch eine Verzahnung ist eine schnelle Verarbeitung (z.B. Verklebung, Dünnbett) möglich.

Weitere Einsatzbereiche von Baukalk sind die Verwendung als Kalkmörtel. Auf diesen Verwendungsbereich wird Bereich Baukonstruktion/Mauer-werksbau näher eingegangen.