Rohstoff
Als Ausgangsmaterial wird Magnesit oder Dolomit eingesetzt.
Herstellungsverfahren
Die Rohstoffe werden bei 800 - 900 °C gebrannt. Dabei entsteht Magnesiumoxid, das mit Wasser reagieren kann. Bei Brenntemperaturen über 1.600 °C entsteht so genannte kaustische Magnesia, die feuerfest ist und nicht mehr mit Wasser reagiert. Durch Zugabe von Magnesiumsalzlösungen erhärtet dieses Produkt zu einer marmorartigen, polierfähigen Masse.
Eigenschaften
Rohdichte | Ca. 300 kg/m3 |
Wärmeleitfähigkeit (l) | Ca. 0,9 W/m • K guter Wärmedämmstoff |
Verhalten gegenüber Feuchtigkeit | Schwinden und Quellen bei Wechsel der Feuchtigkeit |
Mechanische Eigenschaften | Kein Festigkeitsverlust bei Zusatz großer Mengen verschiedener Füllstoffe (insbes. organische Materialien) |
Brandschutz | Gutes Hitzeschild gegen Feuereinwirkung (z.B. bei Ummantelung für tragende Bauteile), grobporige, dämmende Struktur, bleibt wegen des mineralischen Schutzes lange erhalten |
Elektrische Leitfähigkeit | Bei Feuchtigkeit elektrisch leitend und korrosionsfördernd |
Verwendung im Bauwesen
Magnesiabindemittel dienen z.B. zur Herstellung von künstlichen Steinen und von Holzwolleleichtbauplatten (niedrige Rohdichte: 350 - 570 kg/m3). Die Platten können im unverputzten Zustand als biegeweiche Schale für den Schallschutz eingesetzt werden. Aufgrund der Empfindlichkeit gegenüber Feuchtigkeit werden aber zunehmend andere Bindemittel verwendet.
Aus kaustischer Magnesia wird Estrich hergestellt, der je nach Zuschlagsstoff besondere Eigenschaften aufweist (z.B. fußwarm, federnd, trittschalldämmend, gleitsicher, nicht staubend, beständig gegen Benzin).
Bei Baukalk unterscheidet man zwischen Luftkalk und hydraulischem Kalk bzw. gebranntem hydraulischen Kalk. Die DIN 1060 beschreibt die technischen Anforderungen an Kalk, der u.a. im Baubereich zur Anwendung kommt.