Luftfeuchtigkeit

Luft enthält Wasser in Form von gasförmigem Wasserdampf, der entweder durch Verdunstung (Konvektion, s.u.) oder durch Verdampfung entsteht.
Der maximal mögliche Wasserdampfgehalt der Luft (Wasserdampfsättigungsmasse, Ws) ist in erster Linie von der Temperatur abhängig. Wenn diese Wasserdampfmasse in der Luft erreicht ist, wird die Luft als mit Wasserdampf gesättigt bezeichnet.

Meist ist in der Luft jedoch nur ein Teil des höchstmöglichen Wasserdampfgehaltes vorhanden. Das Verhältnis der vorhandenen Wasserdampfmasse W zur maximal möglichen Wasserdampfmasse Ws (bzw. der Partialdruck des Wasserdampfes zum Sättigungsdampfdruck) wird als relative Luftfeuchte φ bezeichnet und in Prozent angegeben.

Die relative Luftfeuchte steigt durch Zufuhr von Wasserdampf oder durch Absinken der Lufttemperatur (durch Verminderung der Wasserdampfaufnahmefähigkeit der Luft). Mit Wasserdampf gesättigte Luft hat eine relative Feuchte von 100 %. Bei weiterer Zufuhr von Wasserdampf oder bei weiterem Absinken der Lufttemperatur kondensiert Wasserdampf in Form von kleinen Wassertropfen aus.

Wichtig: Die relative Luftfeuchte gibt nicht die vorhandene Wasserdampfmasse an. Dieser Wert ergibt sich erst, wenn man zusätzlich die Lufttemperatur angeben kann.

Beispiel

Luftentfeuchtung im Winter

Wenn durch Lüften in einen Raum Luft eindringt, die eine Temperatur von - 10 °C, 98 % relativer Luftfeuchte und 2,1 g/m3 Wasserdampfmasse besitzt und auf 20 °C erwärmt wird, ergibt sich eine relative Luftfeuchte im Raum von 12 %. Das optimale Behaglichkeitsempfinden liegt bei einer relativen Luftfeuchte von 50 %. Die Luft kann also wieder entsprechend des Diagramms

8,6 – 2,1 = 6,5 g/m³ Wasserdampf

aufnehmen, ohne dass dies als unangenehm empfunden wird.

Kühlt man dagegen im Sommer Luft von 20 °C und 80 % relativer Luftfeuchte langsam ab, so kondensiert der Wasserdampf bei ca. 16 °C, die relative Luftfeuchte beträgt also 100 %.