Ein Großteil der Gesellschaft sieht es mittlerweile als Verpflichtung an, zum Erhalt qualitativ hochwertiger, gewachsener Lebensräume beizutragen. Die Wertschätzung historischer Bausubstanz hat auch den privaten Wohnungs- und Gewerbebau erfasst. Berechtigte Anforderungen an Hygiene, Licht, Wärmeschutz, Schallschutz etc. kollidieren allerdings im Einzelfall oft mit der Erhaltungszielsetzung und können kostenträchtige bzw. Substanzschädigende Eingriffe zur Folge haben.

Eine umfassende Bestandsanalyse ist in diesem Zusammenhang unverzichtbar und hat sich als erster Schritt einer Modernisierungsplanung bewährt. Technische Untersuchungen können außerdem dazu dienen, die Notwendigkeit oder ggf. auch die Überflüssigkeit einer geplanten Maßnahme zu belegen und dazu beitragen, die schonendste Modernisierungslösung zu finden.

Denkmalschutz und -pflege werden sich immer in einem gesellschaftlichen und damit abwägungsintensiven Spannungsfeld bewegen müssen. Die vielfach gedankenlose Zerstörung von Kulturgütern hat als Gegenbewegung auch zum musealen Umgang mit solchen Geschichtszeugnissen geführt. Moderne Denkmalpflege ist aber keine „Mumienpflege“, sondern die lebendige Auseinandersetzung mit unserer Geschichte.

Unter der Bezeichnung „Schlaitdorfer Sandstein“ sind auch die ähnlich zusammengesetzten Sandsteine aus Flonheim, Trier, Udelfangen und der besonders anfällige Heilbronner Sandstein zusammengefasst.

Schematische Darstellung der Südseite des Kölner Domes mit Eintragung der wichtigsten Gesteinsarten

Ein bekanntes Beispiel für kirchliche Denkmalpflege „rund um die Uhr“ ist der Kölner Dom (erbaut ab 1248). Seine Fundamente sind zwar noch in einem hervorragenden Zustand, die Verwitterung macht aber ein fast vollständiges Auswechseln der Natursteinfassade notwendig. Ausgeführt werden diese Arbeiten von 35 Steinmetzen und Bildhauern der Dombauhütte. Weitere 30 Handwerker der Dombauhütte kommen aus den Berufen des Glaser-, Gerüstbauer-, Tischler-, Schlosser- und Malerhandwerks. Sogar ein Goldschmied ist Mitglied der Dombauhütte.

Im Handwerksbereich wurden in den letzten Jahren intensive Anstrengungen unternommen, entsprechendes Fachpersonal für die wichtige Kulturaufgabe Denkmalpflege zu qualifizieren. So gibt es z.B. für Handwerksmeister in den wichtigsten Bau- und Ausbauberufen mit der bundesweit anerkannten Qualifizierungsmaßnahme „Restaurator im Handwerk“ die Möglichkeit, sich entsprechend weiterbilden zu lassen.