Mörtel mit mineralischem Bindemittel

Die Bestandteile von Mörtel sind Sand (z.B. Quarzsand, rundkörniger Natursand, Brechsand, Schlackensand), Bindemittel (z.B. Zement, Kalk), Zusatzstoffe und Anmachwasser. Die jeweiligen Anteile dieser Komponenten bestimmen die gewünschte Verarbeitungskonsistenz.

Der Sandanteil bildet das mineralische Gerüst des Mörtels, das sich nicht verändert. Die Korngröße sollte 4 mm nicht überschreiten, und gleichzeitig in ausgewogener Menge Sandkörner bis zu 1 mm Durchmesser enthalten, da sonst zu viel Bindemittel zugesetzt werden muss. Dies kann beim Trocknen zu Schwindrissen führen.

Das mit Wasser angemachte Bindemittel umhüllt die einzelnen Sandkörner und füllt die Zwischenräume aus. Das Mischungsverhältnis von Bindemittel zu Sand beeinflusst die Festigkeit und Raumbeständigkeit. Von diesen Faktoren ist der jeweilige Verwendungszweck abhängig. Wichtig für die Verarbeitung ist, dass das Anmachwasser frei von Ölen, Salzen und Fetten ist.

Die Zusatzstoffe werden zur Verbesserung der Eigenschaften zugemischt, z.B. Dichtungsmittel, Farbstoffe, Frostschutzmittel, Haftvermittler zwischen Mörtel und Stein, Stoffe zur Verbesserung der Verarbeitungsfähigkeit sowie Stoffe zur Verkürzung der Erstarrungszeit.

Eigenschaften

Rohdichte  Leichtmörtel < 1.000 kg/m3
Kalkmörtel 1.800 kg/m3
Zementmörtel 2.200 kg/m3  
Wärmeleitfähigkeit (λ)  Leichtmörtel 0,21 - 0,36 W/m • K
Kalkmörtel 0,87 W/m • K
Zementmörtel 1,4 W/m • K  
Verhalten gegenüber Feuchtigkeit  z.T. nicht witterungsbeständig 
Mechanische Eigenschaften  Spröde 

Verwendung im Bauwesen

Eingesetzt werden diese Bindemittel z.B. als Fugenmörtel, Putzmörtel, Estrichmörtel, Fertigmörtel, Mauermörtel (nach DIN 1053), Normalmörtel (Trockenrohdichte > 1.500 kg/m3). Bei Baustellenmörtel treten Probleme mit Feuchtigkeit auf. Leichtmörtel hat eine Dichte, die unter 1.500 kg/m3 liegt, was mit Leichtzuschlägen, die die Anzahl bzw. Größe der Luftporen im Mörtel vergrößern, erreicht wird. Leichtmörtel mit einer Dichte < 1.000 kg/m3 wird als Wärmedämm-Mörtel verwendet.

In der Gruppe der Werkmörtel wird entsprechend der Verarbeitung auf der Baustelle zwischen Werktrockenmörtel (trockenes Produkt + Wasser), Werkvormörtel (trockenes Produkt + Bindemittel + Wasser) und Werkfrischmörtel (s.o. Beton) unterschieden.

Ein weiterer wichtiger Einsatzbereich ist die Verwendung als Dünnbettmörtel (mit mineralischen Feinzuschlägen) zum Verfugen von Mauerwerk mit Lager- und Stoßfugen (1-3 mm). Es entsteht dadurch eine kraftschlüssige Verbindung zwischen den Mauersteinen, die sowohl Druck-, Zug-, Scher- als auch Biegekräfte aufnehmen kann.



Das vollfugige Verfüllen der Zwischenräume in Mauern dient als Druckausgleichsschicht für eine gleichmäßige Kraftübertragung und gleichzeitig als Feuchtigkeitsschutz, Schallschutz, Wärmeschutz und Brandschutz.