Cellulose

Dämmstoffe aus Cellulose werden entweder als Platten oder als Schüttungen eingesetzt. Die Platten entstehen aus Papiercellulose (z.B. Altpapier) unter Zugabe von Jutegarn zur Stabilisierung. Durch ein mechanisches Zerkleinerungs- und Mahlverfahren werden aus ausgewählten Altpapieren watteartige Celluloseflocken hergestellt (Recyclingprodukt).

Für beide Herstellungsarten ist der Energieverbrauch sehr gering (55 -70 bzw. 14 kWh/m3).

Zum Brand- und Fäulnisschutz werden Borate und Aluminiumsulfat zugesetzt. Dadurch erreicht das Material die Baustoffklasse B2. Mittlerweile gibt es auch Zusätze, wodurch Dämmstoff-Flocken schwer entflammbar werden (B1).

Das Dämm-Material muss durch konstruktive Maßnahmen vor Durchfeuchtung geschützt werden. Nach Wasserkontakt muss es teilweise ersetzt werden.

Die Platten werden hauptsächlich zur Dämmung zwischen Sparren, Holzständerkonstruktionen sowie an Wand- und Deckenflächen eingesetzt. Sie sind nicht belastbar, aber elastisch und können beim Zuschneiden ausfasern.

Die Flocken können entweder in Hohlräume eingeblasen, auf senkrechte, offene Flächen angefeuchtet aufgesprüht oder auf horizontale Flächen aufgeschüttet werden (zur Dämmung von Dach, Decke, Wand und Fußboden). Beim Einblasen oder beim Aufbringen als lose Schüttung können erhebliche Mengen Staub entstehen, der aber bei fachgerechter Ausführung den Grenzwert (MAK-Wert: 6 mg/m3) nicht überschreitet. Über die Auswirkung der Cellulosefasern auf den menschlichen Körper liegen derzeit noch keine eindeutigen Erkenntnisse vor.

Das Material muss mit der richtigen Verdichtung eingeblasen werden, damit es die genormte Wärmeleitfähigkeit erreicht. Daher muss die Verarbeitung durch einen geschulten Fachbetrieb erfolgen. Die Baustofflieferanten können entsprechende Betriebe benennen.