Fußbodenheizungen

Die Fußbodenheizung besteht aus einem Rohrleitungssystem, das auf der Bodenplatte oder im Estrich verlegt wird und von Warmwasser durchströmt wird. Um die Wärmeabgabe nach unten zu minimieren, wird entweder eine Dämmstoffschicht unter dem Rohrsystem verlegt oder das Rohrsystem direkt in einer speziellen Dämmstoffschicht montiert. In Sonderfällen wird im Einfamilienhausbereich bei Geschoßdecken eine nach unten gerichtete Wärmeabgabe angestrebt und auf die Wärmedämmung verzichtet. In diesen Fällen wirkt die Fußbodenheizung auch als „Deckenheizung“ für die darunterliegenden Räume und erzeugt indirekt ein gleichmäßigeres Temperaturprofil in diesen Räumen.

Trotz des aufwendigeren Einbaus (und damit höherer Kosten) gewinnt die Fußbodenheizung bei Einfamilienhäusern einen stetig wachsenden Marktanteil. Neben ästhetischen Aspekten (keine sichtbaren Heizkörper, weniger Einschränkungen für Raumgestaltung) ergibt sich aus dem niedrigen Temperaturniveau ein Vorteil für Fußbodenheizungen. Mit ihrer niedrigen Heizmitteltemperatur von maximal 55 bis 60 °C - in den Übergangszeiten nur 35 bis 40 °C - eignet sich dieser Heizungstyp besonders für den Betrieb mit Brennwertkesseln, Wärmepumpen oder entsprechend konzipierten solarthermischen Anlagen.
Nachteile der Fußbodenheizung treten bei sehr kleinen Räumen auf (wie z.B. Bäder). Der geringste Achsabstand der Rohrschlangen wird durch den Biegerollenradius bestimmt, mit dem das Rohr am Raumende um 180° gebogen wird. Wird er unterschritten, reißt das Material auf der Außenseite. Der kleinste Achsabstand bewegt sich derzeit bei etwa 8 cm. Um die von der DIN 4703 - Teil 3 vorgegebene Heizmenge einzubringen, muss aber eine bestimmte Zahl von Rohrmetern im Raum vorhanden sein. Begrenzt durch den kleinen Achsabstand und die Raumgröße kann diese Zahl von Rohrmetern bei kleinen Räumen evtl. nicht erreicht werden.

Fußbodenheizung Schematischer Aufbau

Man unterscheidet bei der Montage von Fußbodenheizungen zwischen der Trocken- und der Nassverlegung.

Für die Rohrführung gibt es grundsätzlich zwei Verfahren. Bei der schlangenförmigen Verlegung (mäanderförmige Verlegung) sind teilweise Temperaturunterschiede an der Fußbodenoberfläche unvermeidbar. Bei einer gegenläufigen Anordnung von Vor- und Rücklauf kann die Temperaturverteilung bei diesem Verfahren verbessert werden. Gleichzeitig ist es möglich, in ausgewählten Bereichen durch einen engeren Rohrabstand die Wärmeabgabe zu erhöhen. Bei der spiralförmigen Verlegung können Vor- und Rücklauf entweder parallel oder als Doppelrohr verlegt werden. In beiden Fällen ergibt sich eine gleichmäßigere Verteilung der Fußbodenoberflächentemperatur.

In allen Fällen sollte jeder Heizkreis einzeln gesteuert werden können und die Druckverluste der einzelnen Kreise nur geringfügig differieren. Da Fußbodenheizungen relativ langsam auf Änderungen der Wärmeabnahme reagieren, ist eine reine Raumtemperaturregelung bei diesem System alleine nicht zweckmäßig. Im Allgemeinen wird für die Steuerung einer Fußbodenheizung eine witterungsabhängige Vorlauftemperaturregelung ggf. in Verbindung mit einer „intelligenten“ Steuerung eingesetzt.Vor der Planung von Fußbodenheizungen sollte sichergestellt werden, dass der Wärmeleitwiderstand des Bodens einen Wert von 0,15 m2 K/W nicht überschreitet (zu hohe Heizmitteltemperaturen) und die Bodenbeläge auf ihre Eignung geprüft werden (Temperaturbeständigkeit, Gerüche etc.).