Stahlbetonbau

Als Beton wird ein Baustoff bezeichnet, der aus einer Mischung von Zement, Zuschlag und Wasser hergestellt wird. Die zuerst fließfähige Masse erstarrt dann in der Formgebenden Schalung auf der Baustelle.

Wenn zusätzlich in die Schalungen Stahl eingebracht wird, ist es möglich, die Eigenschaften von Beton(stein) (Masse, guter Schallschutz etc.) und Stahl (hohe Druck- und Zugfestigkeit) in einem Bauteil zu vereinen (so genannter Stahlbeton). Beide Baustoffe dehnen sich darüber hinaus bei Temperaturveränderungen in einem vergleichbaren Maß aus.

Zement  Normalzement (NZ) nach DIN 1164
Portlandzement (PZ) (Kalkstein + Ton oder Kalkmergel)
Eisenportlandzement (35 % Hochofenschlacke + 65 % Portlandzement)
Hochofenzement (36 – 80 % Hochofenschlacke + Portlandzement)
Traßzement (20 – 40 % vulkanische Asche + Portlandzement)  
Zuschlag  Für Normalbeton (NB) (Rohdichte 2.000 - 2.800 kg/m3): Sand (Flussablagerungen), Brechsand (Steinbrüche) und Kies (Flussablagerungen), Schotter oder Splitt (Steinbrüche)
Für Leichtbeton (LB) (Rohdichte < 2.000 kg/m3): wie für Normalbeton, aber zusätzlich Bims, Lavaschlacke als natürliche Zuschläge sowie Hochofenschlacke, Blähton oder Blähschiefer als künstliche ZuschlägeFür Schwerbeton (SB): (Rohdichte > 2.800 kg/m3): Sand (Flussablagerungen),
Brechsand (Steinbrüche), Splitt aus Baryt oder Magnetit  
Zugabewasser  Wasser ohne Bestandteile, die zur Beeinträchtigung der Erhärtung oder zur Korrosion der Bewehrung führen können (frei von Ölen, Salzen etc.)  
Zusatzstoffe  Beimischungen, die die Eigenschaften (z.B. dichteres Gefüge) des fertigen Betons bestimmen (z.B. Gesteinsmehl, Flugasche) 
Zusatzmittel  Chemikalien, die die chemischen und physikalischen Eigenschaften des Betons bestimmen (z.B. Betonverflüssiger, Fließmittel, Luftporenbildner, Erstarrungsverzögerer und -beschleuniger) 

Das Konstruktionsprinzip beim Stahlbetonbau beruht darauf, dass zum einen der Beton im oberen Bereich des Bauteils die Druckkräfte aufnimmt und zum anderen die Stahleinlagen im unteren Bauteilbereich die Zugkräfte aufnehmen. Die oben angebrachte Bewehrung dient in erster Linie zur Lagesicherung. Die Stärke der jeweiligen Baumaterialien Stahl und Beton und ihre Anordnung bzw. Verteilung im Bauteil richtet sich vor allem nach den Erfordernissen der Statik (Lastabtragung) und des Schallschutzes (Masse).

Die Stahleinlagen (Betonstabmatten, Betonstahlmatten, Bewehrungsdraht etc.) sind bei Stahlbetonkonstruktionen mit Profilen versehen, um eine bessere Haftung des Betons zu gewährleisten. Bei der Verarbeitung (und Sanierung) ist sicherzustellen, dass eine ausreichende Überdeckung der Stahleinlagen durch den Beton erfolgt (bzw. noch vorhanden ist). Es besteht sonst die Gefahr von Spannungsrissen, Eindringen von Feuchtigkeit und Korrosion, die letztendlich die Standsicherheit des ganzen Gebäudes gefährden können.