Einsparungspotentiale der Abfallentsorgung

Das Ziel der Optimierungsmaßnahmen eine rechtskonforme Abfallentsorgung einzurichten und gleichzeitig die Entsorgungskosten zu reduzieren kann durch eine optimale Trennung erreicht werden. Beispielrechnungen für einige Modellbaustellen zeigen, dass z.B. bereits die Trennung von Bauschutt und Schrott vom restlichen Bauabfall zu einer erheblichen Kostenreduzierung führt, wenn der gesamte restliche Abfall als Baustellenabfall beseitigt wird.

Wie stark sich die Entsorgungskosten durch eine sortenreine Trennung (Variante 1) reduzieren lassen, zeigt der Kostenvergleich mit einer hypothetischen Entsorgung des gesamten Abfalls als Baustellenabfall, also ohne jegliche Trennung (Variante 3).

         
  Neubau  Neubau  Sanierung  Sanierung 
Entsorgungsvariante  Baustelle N 1  Baustelle N 2  Baustelle S 1  Baustelle S 2 
1. Tatsächliche Entsorgungskosten (sortenreine Trennung, ohne Erdaushub)  921 €  2737 €  4966 €  5707 € 
2. Verwertung von Bauschutt und Schrott, Rest als Baustellenabfall beseitigt  1234 €  2868 €  5616 €  6320 € 
3. Keine Abfalltrennung; Entsorgung aller Abfälle als Baustellenabfälle  2516 €  10343 €  11615 €  26787 € 
Einsparung durch Trennung von Bauschutt und Schrott (Variante 2) gegenüber keiner Trennung  49 %  72 %  51 %  76 % 
Einsparung durch sortenreine Trennung (Variante 1) gegenüber keiner Trennung  63 %  73 %  58 %  79 % 

Bei der Berechnung dieser Kosten wurde der Deponiepreis für Baustellenabfälle auf der jeweiligen kommunalen Deponie zugrunde gelegt. In vielen Kreisen und Städten werden aber bereits deutlich höhere Gebühren für die Annahme von „Baustellenabfällen gemischt mit Wertstoffen“ verlangt. Dadurch würden sich die aufgeführten hypothetischen Kosten für eine Ablagerung noch weiter erhöhen und das Einsparungspotential durch Trennung noch deutlich ansteigen.

Sicherlich darf nicht vergessen werden, dass eine sortenreine Trennung auch zusätzliche Kosten für die Gestellung von weiteren Behältern und für den Zeitaufwand der Trennung verursacht. Diese Kosten müssen von dem theoretischen Gewinn abgerechnet werden.

Aber:

Mit einer guten Mischung von eigenen Kleincontainern und Fremdbehältern lassen sich diese zusätzlichen Gestellungskosten reduzieren.
Nach einer Einarbeitungs- und Gewöhnungsphase ist der Zeitaufwand fast vernachlässigbar. Die Mitarbeiter trennen entweder alle Abfälle sofort an der Anfallstelle oder sie werden bei Arbeitsunterbrechungen (schlechtes Wetter, Wartezeit auf Baumaterial, u.a.) zum Nachsortieren abgestellt.

Insgesamt werden die Kostenreduzierungen durch die sortenreine Trennung und eine Verwertung von Bauabfällen aber durch höhere Zusatzkosten nicht völlig aufgezehrt.