Innenwandkonstruktionen

Innenwandkonstruktionen haben nur dann Einfuß auf die Energiebilanz von Gebäuden, wenn sie sich zwischen zwei Räumen mit unterschiedlicher Temperatur befinden (z.B. Wand zwischen Wohnung und unbeheiztem Treppenhaus). Ihre Hauptbedeutung liegt aber neben nutzungsbedingten Aufgaben im Schall- und Brandschutz sowie ggf. in statischen Funktionen für die gesamte Gebäudestruktur.

Im Rahmen einer Energieberatung kommt der Optimierung von Innenwänden in der Regel keine große Bedeutung zu, da Aufwand und erreichbare Energieeinsparung in keinem Verhältnis zueinander stehen. Falls notwendig, kommen in diesem Fall dieselben Techniken und Verfahren zum Einsatz, wie bei der nachträglichen Innendämmung. Daher werden in diesem Abschnitt Innenwände in erster Linie in Hinblick auf anstehende konstruktive und Schallschutzfragen dargestellt.

Feste Innenwände  Tragende oder nicht tragende Konstruktionen, Umsetzung bzw. Abriss ist nur mit großem Aufwand und Beschädigung anderer Bauteile möglich 
Bedingt umsetzbare Innenwände  Nichttragende Konstruktionen, Umsetzung bzw. Abriss ist nicht geplant, aber möglich ohne Beschädigung anderer Bauteile 
Umsetzbare Innenwände  Nichttragende Konstruktionen, Umsetzung bzw. Abriss ist geplant, entsprechende Vorrichtungen sind vorhanden 
Bewegliche Wände  Konstruktionen können ohne wesentlichen Aufwand in festen Führungen etc. versetzt werden (z.B. Schiebe- oder Faltwände) 

Innenwände werden in der Praxis entweder entsprechend ihrer Nutzung bzw. statischen Anforderungen unterschieden oder nach DIN 4103 gemäß der wichtigsten verwendeten Materialien (z.B. Trennwände in massiver Bauart, Trennwände in Holzbauart, Ständerwände mit Beplankung und Glastrennwände) unterschieden.

Wände in massiver Bauart (Mauerwerksbau, Stahlbetonbau) übernehmen in vielen Fällen tragende Funktionen. Nichttragende Wände (leichtes Mauerwerk, Holzbau, Ständerbau) müssen nur die jeweiligen Eigenlasten, nutzungsbedingte Horizontallasten sowie Stoß- und Konsollasten tragen und standsicher ausgeführt bzw. an die angrenzenden Bauteile angeschlossen sein. Die wichtigsten Materialien für nicht tragende Wände sowie für die Beplankungen sind in der nachfolgenden Tabelle aufgeführt.

Bei Konstruktionen zweischaliger nicht tragender Innenwänden ist aus Schallschutzgründen darauf zu achten, dass die beiden Schalen nicht fest miteinander verbunden sind und die Schalen ein unterschiedliches Flächengewicht aufweisen (Vermeidung von Resonanzerscheinungen). Außerdem ist der Hohlraum mit einem weichfedernden Dämmstoff (Mineralfaser, Hanf etc.) zu füllen und die Anschlüsse an angrenzende Bauteile als federnde Elemente auszuführen. Flankierende Bauteile sollten dabei ebenfalls auf ihre Schall leitenden Eigenschaften geprüft werden, um unerwünschte Schallübertragungen zu verhindern.

Für den Schallschutz (gem. DIN 4109) werden drei verschiedene Innenwandsysteme unterschieden:

Materialien für nicht tragende Wände  Materialien für Beplankungen 
Mauerziegel  Gipskartonplatten 
Kalksandstein  Gipskartonverbundplatten 
Tonhohlplatten und Tonhohlziegel  Holzwolleleichtbauplatten 
Hüttensteine  Schalungen aus Akustikbrettern 
Porenbetonsteine  Schalungen aus Profilbrettern 
unbewehrte Porenbetonblockplatten  Sperrholzplatten 
Hohlwandplatten aus Leichtbeton  Holzfaserplatten 
Vollsteine und Vollblöcke aus Leichtbeton  Kunststoffplatten 
Strohbauplatten  Glas 
Gipswandbauplatten   
Glasbausteine   
Holzwolleleichtbauplatten