Polystyrol

Polystyrol ist ein Erdölprodukt (nicht erneuerbarer Rohstoff!), das durch die Polymerisation von (Mono-)Styrol entsteht. Daraus wird durch unterschiedliche Weiterverarbeitung entweder expandierter Partikelschaum (EPS) oder Extruderschaum (XPS) hergestellt.

Expandiertes Polystyrol entsteht durch Aufschäumen von Polystyrolgranulat mit Pentan bei 100 °C. Die Produkte können innerhalb der ersten sechs Monate nach der Herstellung schrumpfen. Wird der Dämmstoff in dieser Zeit eingebaut, können dadurch Fugen entstehen. Für extrudiertes Polystyrol wird geschmolzenes Polystyrol mit Hilfe von teilhalogenierten Fluorchlorkohlenwasserstoffen (H-FCKW) aufgeschäumt und in die gewünschte Form gepresst (extrudiert). Die verwendeten Treibgase besitzen ein Ozon abbauendes Potential, aus diesem Grund wird in Deutschland seit 1992 die Produktion auf CO2 als Treibgas umgestellt.

Beide Herstellungsprozesse sind sehr energieaufwendig (600 bzw. 810 kWh/m3).

PS-Dämmstoffe müssen durch bauliche Maßnahmen vor UV-Strahlung geschützt werden, ansonsten sind sie unverrottbar. Durch den Zusatz von Flammschutzmittel (Bromwasserstoff, beim Brand entstehen hierbei giftige Gase!) erreicht das leicht entzündliche Ausgangsmaterial die Baustoffklasse B1 (kaschierte Produkte: B2).

Polystyroldämmstoffe werden in Plattenform hergestellt. Bevorzugter Einsatzbereich von EPS ist die Estrichdämmung sowie die Dach- und Fassadendämmung. Die Platten sind wenig elastisch, wodurch es bei der Verarbeitung Probleme beim Einpassen in vorgegebene Konstruktionen und bei unebenen Untergründen geben kann.

XPS-Platten werden vor allem bei feuchtebelasteten Spezialdämmungen eingesetzt (Kellerwand, Bodenplatte, Umkehrdach). Bei der Verarbeitung soll das Material nur kalt geschnitten werden, da bei der Verwendung von Heißdrahtschneidemaschinen gesundheitsschädliche Stoffe (Styrol, Dichlormethan) freigesetzt werden.