Sperrholz

Das sogenannte Sperrholz (nach DIN 68 705) besteht aus mindestens drei Lagen Holz, die mit einem Leim oder Kunstharzleim durchgängig miteinander verbunden sind. Die Schichten werden jeweils um 90° gegenüber der darunterliegenden verdreht, so dass die Fasern in zwei Richtungen verlaufen. Dadurch werden eine hohe Zugfestigkeit und ein hoher Verformungswiderstand erreicht.

Herstellungsverfahren

Zur Herstellung von Sperrholz wird das sogenannte Furnierverfahren angewendet. Mit dem Begriff „Furnier“ werden Holzblätter (meist in einer Stärke von 0,05 bis 8 mm) bezeichnet, die durch Messern oder Schälen vom Stammteil des Baumes abgetrennt werden. Die zugeschnittenen Furniere werden mit Leim beschichtet und bei 90 °C -150 °C miteinander verpresst. Bei einer ungeraden Zahl der Holzschichten ist der Verlauf der Fasern der beiden Deckfurniere gleichgerichtet. Als Bindemittel werden z.B. Phenol (PF)- und Melamin (MF)-Harze verwendet.
Sperrholzplatten werden je nach der Beständigkeit des verwendeten Klebstoffs gegenüber Feuchtigkeit in folgende Holzwerkstoffklassen unterteilt:

IF20 für den Innenbereich
AW 100 wetterbeständig
AW 100 G wetterbeständig und gegen Holzzerstörende Pilze resistent

Bei Holzwerkstoffen aus Sperrholz werden zwischen Baufurnierplatten (BFU) und Bautischlerplatten (BTI) unterschieden.

Bei Baufurnierplatten bestehen alle Lagen aus Furnieren, die parallel zur Plattenebene aufeinander geleimt sind (Rohdichte = ca. 750 m3/kg). Dadurch werden ein gutes elastomerisches Verhalten, eine höhere Festigkeit und eine größere Witterungsbeständigkeit erzielt.

Diese Platten werden hauptsächlich für tragende Konstruktionen verwendet (z.B. Schalungen).

Bautischlerplatten (Stabsperrholz) bestehen dagegen aus zwei Deckfurnieren und einer Mittellage (Stärke zwischen 8 und 30 mm) aus nebeneinander liegenden Holzleisten, wobei die Faserrichtung der Deckfurniere gegeneinander gekreuzt sind (Rohdichte = ca. 500 m3/kg).