Wasserdampfdiffusion

Als Wasserdampfdiffusion bezeichnet man die Eigenbewegung des Wasserdampfes durch Bau- und Dämmstoffe hindurch. Triebkraft hierfür sind unterschiedliche Wasserdampfdrücke auf den beiden Seiten eines Bauteils. Der in der Luft enthaltene Wasserdampf wandert von der Seite des höheren Dampfdrucks in Richtung des Druckgefälles. Der Wasserdampfdruck ist von der Temperatur und der relativen Luftfeuchtigkeit abhängig. Die folgende Abbildung zeigt die Wasserdampfdiffusion bei unterschiedlichen klimatischen Bedingungen.

Relative Luftfeuchte

Wichtig: Der Stofftransport von Wasserdampf kann z.B. durch eine Dampfsperre (z.B. Metallfolien) vollständig unterbunden werden, der Wärmetransport dagegen nicht!

Zur Berechnung des Wasserdampfdiffusionsdurchlasswiderstandes, der den Widerstand kennzeichnet den ein komplettes Bauteil der Diffusion entgegensetzt, wird die wasserdampfdiffusionsäquivalente Luftschichtdicke herangezogen.

Beispiel:

In der folgenden Tabelle ist die wasserdampfdiffusionsäquivalente Luftschichtdicke für verschiedene Baustoffe ermittelt worden. So bringt z.B. ein 0,24 m starker Kalksandstein dem Wasserdampf den gleichen Diffusionswiderstand wie eine 3,6 m starke Luftschicht entgegen.

Baustoff  Wasserdampf-Diffusionswiderstandszahl  Bauteildicke s in m  Wasserdampfdiffusions-äquivalente Luftschicht-dicke sd in m 
Stahlbeton  100  0,20  20,0 
Kalksandstein  15  0,24  3,6 
Mineralfaser  0,10  0,1 
PE-Folie  100.000  0,0002  20,0 

Die Wasserdampfdiffusionsstromdichte i gibt an, welche Wasserdampfmenge in kg/h durch 1 m2 eines Bauteils diffundiert.