Außenwandkonstruktionen in Holzbauweise

Eine der ältesten Holzbaukonstruktionen ist die Massivholz-Blockwand, die im Wohnungsbau aber nur sehr selten anzutreffen ist. Eine ebenfalls recht alte, insbesondere bei denkmalgeschützen Gebäuden häufig anzutreffende Wandkonstruktion stellen Fachwerkwände mit Holzskelett und Ausfachungen dar. Die ursprünglichste Technik bzw. Konstruktion für die Ausfachung besteht aus einem Flechtwerk mit Lehmstakung, das mit Strohlehm meist bündig zum Fachwerk verputzt wird. Auf der Außenseite dient ein Kalkanstrich mit Zusätzen (z.B. aus Leinöl) als Wasserabweisende Schicht.

Massiv - Blockwand

Die Herstellung einer Ausfachung ist sehr zeitintensiv und verlangt eine kontinuierliche Wartung. Der Vorteil dieser Konstruktion, die ausschließlich umweltfreundliche Baustoffe enthält, besteht in einer sehr guten Wasserdampfdurchlässigkeit, einem guten Wärme- und Schallschutz sowie einer vergleichsweise homogenen Konstruktion.

Fachwerkwand - Lehmausfachung

Andere Techniken für die Ausfachungen sind z.B. bündig aufgebaute Ausmauerungen, die mit einer Putzschicht versehen sind, Sichtmauerwerk (ggf. mit historischen Zierverbänden) oder hinterlüftete Wetterschutzschalen (z.B. aus Brettern, Schindeln, Dachpfannen oder Schiefer) vor einem ausgemauerten Gefach.

Holzfachwerk - Ausfachung im Mauerwerk

1) Fachwerkstiel
2) Fachwerkriegel
4) Ausfachung aus kleinformatigen Steinen
8) Innendämmung
11) Gipskartonplatten
12) Dampfsperre
13) Traglattung
14) Konterlattung
16) Mörtelfuge und Dreikantleiste

Bei Holzrahmen- und Holztafelbauwänden bilden Vollholz oder Leimbinder ein Rahmenskelett, das mit Holzwerkstoffplatten und Stülpschalung beplankt wird. Auf diese Weise wird eine horizontale (scheibenwirksame) Aussteifung der gesamten Konstruktion sichergestellt. Entweder auf der Baustelle oder in der Werkstatt wird zwischen den Rahmen i.d.R. in der vollen Balkenstärke das Wärmedämm-Material eingebracht.

In der Praxis wird zwischen einem „offenen“ und einem „geschlossenen“ Wandaufbau unterschieden. Bei einem offenen Wandaufbau wird auf der Innenseite des Holzständerwerks eine Dampfbremse auf einer Flachpressplatte o.a. aufgebracht, um ein Eindringen von Luftfeuchtigkeit aus dem Innenraum in die Wärmedämmschicht ausreichend zu erschweren. Die Abdeckung der Dämmung erfolgt durch eine dampfdurchlässige Folie oder geeigneten Plattenwerkstoff.

Offener Wandaufbau  Geschlossener Wandaufbau 

Bei Konstruktionen mit einem geschlossenen Wandaufbau ist die Wärmedämmung der Außenwand vertikal geteilt. Auf der Innenseite wird eine zweite Dämmschicht zwischen Holzständern montiert, die gegenüber dem tragenden Holzständerwerk versetzt sind. Diese Konstruktion ist zwar material- und zeitintensiver als eine offene Konstruktion, zeichnet sich aber durch einen besseren Brand- und Feuchteschutz, wirksameren Insektenschutz sowie eine einfachere Installation der Haustechnik (in der inneren Wärmedämmebene) aus.

Holzständer - Leichtbauwand

Holzständer-Leichtbauwand Ausführungsbeispiel

Holzfachwerk, Ausfachungen aus Mauerwerk

Ausfachungen aus Mauerwerk (A) und Putz (B)

1) Fachwerkstiel
2) Fachwerkriegel
3) verputzte Ausfachung
4) Ausfachung aus kleinformatigen Steinen
5) Äußere Wärmedämmung
6) Putzträger
7 und 7a) Außenputz
8 und 8a) Innendämmung
9) Innenputz
10) Federschiene
11) Gipskartonplatte

Holztafelbaukonstruktion

Holztafelbaukonstruktion Beispiel

b Rippenabstand bei Aussteifungen oder mittragenden Beplankungen ≤ 50 x d2
bS Achsraster von Einraster-Tafeln ≤ 1200 – 1300
b1 Rippenbreite ≥ 40, Rippen aus Vollholz Güteklasse II, Schnittklasse S oder A
d1 Rippendicke ≥ 100
d2 Beplankungsdicke nach DIN 1052 Teil 3

Geschlossene Holzrahmenkonstruktion

Geschlossene Holzrahmenkonstruktion

Dach
1) Falzziegel
2) Traufbohle
3) Dachrinne, Rinnenhalter, Einhangblech
4) Dachlatte 4/6
5) Konterlatte 2/6
29) Dachsparren 6/24
6) Bit. Holzfaserplatte
7) Zellulosefaser-Dämmstoff
8) Sperrholz
9) Gipsspanplatte

Decke
10) Linoleum
11) Trockenestrich
12) Kokos-Trittschall-Dämmplatten
13) Betongehwegplatten
14) Hobeldielung
15) Deckenbalken 26/6

Wand
25) Aufgedoppelte Schalung NH
26) Traglattung
5) Konterlattung
28) OSB-Platte
6) Bit. Holzfaserplatte
7) Zellulosefaser-Dämmstoff
8) Sperrholz
9) Gipsspanplatte
24) Hohlwandsteckdose

Grundfläche
16) Linoleum
17) Zementestrich auf PE-Folie
18) Bit. Holzweichfaserplatte
19) Perlite-Trockenschüttung
21) Sohlplatte B 25
22) Sauberkeitsschicht B 10
23) Streifenfundament B 25
20) Wandschwelle mit Ankerschraube